Einfach enden. Dein Spickzettel, wenn Schluss ist.

Mit diesen 5 Prinzipien, kannst du dein Team besser durch ein Projektende führen.

Juni 15, 2025

Enden = Scheitern, Schmerz, Abschied, Verlust, Tod.
In unserer Sprache und Gesellschaft sind Enden negativ konnotiert.

Das hat sich für mich geändert: Seit ich mich intensiv mit Enden, Abschieden und Loslassen im Arbeitskontext beschäftige, bin ich der festen Überzeugung:

Enden sind DIE Lösung bei Überlastung. Vergesst Produktivitäts- und Mindset-Hacks! Die greifen meist zu kurz und setzen beim Einzelnen an.
Enden sind der Schlüssel zu mehr Selbstwirksamkeit und Motivation, wenn man sie richtig gestaltet.
Teams durch Enden zu begleiten ist ein absolut unterschätzter Führungsskill. Denn Enden sind nicht nur immer (denn alles hat ein Ende), sie können Teams helfen, sich neu auszurichten.

Projekte, Gewohnheiten, Abläufe oder Meetings auszusortieren ist also essenziell für einen leichteren Arbeitsalltag.

Aller Anfang Ende ist schwer

Was aber dabei übersehen wird: Enden zu verarbeiten ist Trauerarbeit.

Spannend: Es geht meistens nie nur um einen Verlust. Wenn also ein Projekt endet, triggert das viele Sekundärverluste wie der Verlust von Macht, Netzwerk oder Identität. Das macht trauern und den Umgang mit Enden so schwer. Denn es ist höchst individuell.

Du willst mehr? Dann komm in meinen Kurs!

Im September geht mein Seminar „Einfach aufhören?! Überlastung im Team reduzieren, souverän durch Veränderung führen” in die nächste Runde.
Für alle, die:

systematisch Überlastung minimieren wollen,
ihr Team durch (schmerzhafte) Veränderung und Enden bestmöglich begleiten möchten,
sich entspannt und souverän für einen neuen Arbeitsalltag aufstellen wollen.

Ich freue mich sehr, mit dir zwei Tage in Hannover zu arbeiten!
👉Hier gibt’s alle Infos.
Wenn du Fragen hast, schreib mir einfach.

Dein Spickzettel: E.N.D.E.N.-Modell

Wenn du diese 5 Prinzipien beachtest, kannst du dein Team besser durch Enden führen – ganz egal ob sie selbst herbeigeführt oder fremdbestimmt sind.

E wie Ehrlichkeit

Nenn das Ende beim Namen: Für die Verarbeitung ist es essenziell, dass Klarheit herrscht über das, was endet. Oft wird versucht drum rum zu reden, aus Angst vor Widerstand und negativen Emotionen. Das verzögert aber den kollektiven Verarbeitungsprozess. Außerdem hilft Ehrlichkeit und Klarheit die Verluste, die sich teilweise aus einem Ende ergeben, sichtbar zu machen und sie ggf. später auszugleichen.

N wie Nachfühlen

Alle Gefühle haben ihren Platz: Es gibt nicht die richtige und die falsche Art zu verarbeiten. Es ist in Ordnung, dass einige Teammitglieder motiviert sind und Lust haben und andere durchhängen. Versuch kein Emotions-Management und Gefühlsmanipulation zu betreiben (à la „ja, aber es war die einzig richtige Entscheidung, es wird alles besser”). Nur wenn Teammitglieder ihre eigenen Gedanken und Gefühle reflektieren können, können sie gut verarbeiten.

D wie Dankbarkeit

Würdige, was war: Oftmals springen wir direkt in die Zukunft, dabei werten wir die vergangenen Aufwände und alten Projekte ab. Für eine gute Verarbeitung ist es essenziell, kurz innezuhalten und das Vergangene würdig zu verabschieden. Dann ist man auch bereit für Neues.

E wie Erkennen

Erkenne die eigenen Gestaltungsräume und mache sie sichtbar. Selbst beim fremdbestimmten Ende sollte man schauen: Was haben wir in der Hand? Die Kommunikation über das Ende? Den Zeitpunkt? Das gibt Sicherheit und Selbstwirksamkeit zurück ins Team.

N wie Nachhalten

Richte den Fokus aufs Lernen und den neuen Arbeitsalltag: Überlegt euch zum Schluss, was ihr gelernt habt, was ihr in die Zukunft mitnehmen wollt. Enden sind ein Momentum für Neuordnung und Aufbruch.

Denn: Am Anfang steht immer das Ende.

Wie du das Richtige zum Aufhören findest, liest du hier: